Tu Dai Yong

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Tu Dai Yong (* 17. Januar 1968) ist eine in China geborene Schweizer Tischtennisspielerin. Sie wurde 1990 Zweite bei der Europameisterschaft und nahm 1996 an den Olympischen Sommerspielen teil.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen Dai Yong wuchs sie in der chinesischen Provinz Gansu auf. Ende der 1980er Jahre gehörte sie dem Tischtennis-Nationalkader an und war für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1989 in Dortmund vorgesehen.[1] Im Frühjahr 1989 übersiedelte sie in die Schweiz und heiratete hier den Tischtennisspieler Tu Thien Bac, einen aus Vietnam stammenden und bereits eingebürgerten Studenten der Wirtschaftswissenschaft. Mit der Heirat erhielt sie automatisch die Schweizer Staatsbürgerschaft und war somit für die Schweiz spielberechtigt.

Bald wurde Laszlo Földy auf sie aufmerksam und holte die Linkshänderin in seinen Verein TTC Liebrüti. Hier spielt sie seit der Saison 1990/91 in der Herrenmannschaft und erzielt durchweg positive Resultate. Parallel verstärkte sie noch in der Spielserie 2001/02 und 2002/03 die Damenmannschaft von Wettstein Basel, mit der sie 2003 Schweizer Meister wurde. Bei den Nationalen Meisterschaften gewann Tu Dai Yong von 1990 bis 2001 sieben Titel im Einzel, sechs im Doppel mit Theresia Földy und sieben im Mixed mit ihrem Ehemann.

Viermal nahm sie von 1990 bis 1996 an Europameisterschaften teil. Dabei erzielte sie 1990 ihren größten Erfolg, als sie im Einzel Silber holte, indem sie Katja Nolten (Deutschland), Pernilla Petterson (Schweden), Valentina Popová (UdSSR), Csilla Bátorfi (Ungarn) und Otilia Bădescu (Rumänien) ausschaltete, ehe sie im Endspiel der Bulgarin Daniela Gergeltschewa unterlag.

1996 qualifizierte sie sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Damit war erstmals die Schweiz im Tischtennis bei den Olympischen Spielen vertreten. Tu Dai Yong blieb in den Gruppenspielen gegen Bose Kaffo (Nigeria), Lyanne Kosaka (Brasilien) und Emilia Ciosu (Rumänien) ungeschlagen. Erst im Achtelfinale verlor sie gegen Nicole Struse aus Deutschland.

Bei den Weltmeisterschaften 1991, 1995 und 1997 kam sie nicht in die Nähe von Medaillenrängen. In der ITTF-Weltrangliste belegte sie von Mitte 1990 bis Mitte 1991 Platz 24.[2]

Privat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tu Dai Yong hat eine Tochter.

Turnierergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[3]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
SUI Europameisterschaft 1996 Bratislava SVK Viertelfinale
SUI Europameisterschaft 1994 Birmingham ENG letzte 16
SUI Europameisterschaft 1992 Stuttgart GER letzte 16
SUI Europameisterschaft 1990 Göteborg SWE Silber
SUI EURO-TOP12 1992 Wien AUT 5
SUI EURO-TOP12 1991 Hertogenbosch NED 9
SUI Olympische Spiele 1996 Atlanta USA letzte 16 keine Teiln.
SUI Weltmeisterschaft 1997 Manchester ENG letzte 64 letzte 32 Rd 2 35
SUI Weltmeisterschaft 1995 Tianjin CHN letzte 32 letzte 32 letzte 64 42
SUI Weltmeisterschaft 1991 Chiba City JPN letzte 32 letzte 64 Qual

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich L. Pohoralek: Ein 21jähriges Fräulein mit dem Namen Dai Yong, Zeitschrift DTS, 1990/5 Seite 22
  • Niki Schärrer: Portrait: Tu Dai Yong – Und plötzlich hatte die Schweiz eine Weltklassespielerin, TOPSPIN 2007/2008 Heft 3 Seite 18–19 Online (abgerufen am 5. Februar 2016) (PDF; 1,6 MB)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zeitschrift DTS, 1990/5 Seite 22
  2. Weltranglisten 1947 bis 2001 (Excel; 171 kB) (abgerufen am 7. Januar 2012)
  3. Tu Dai Yong Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 7. Januar 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]